28.09.20

Ein Dienstleister der Kirchengemeinden

Die konstituierende Sitzung der Bezirkssynode wurde nachgeholt.

Wegen Corona fiel die konstituierende Sitzung der neu gewählten Bezirkssynode des Evangelischen Kirchenbezirks Bernhausen im Frühjahr aus. Nun wurde sie in der Jakobuskirche in Bernhausen nachgeholt. Im Mittelpunkt standen die Wahlen.

Um die Hygienevorgaben und Abstände einzuhalten, wurde die Sitzung von der Petruskirche in die große, zweischiffige Jakobuskirche verlegt. Einen Vorteil hatte das bei den vielen Abstimmungen: Von der Kanzel aus konnte Dekan Gunther Seibold sehr gut die Stimmen zählen. Es gab aber nie Gegenstimmen, das höchste bei einer Abstimmung waren 16 Enthaltungen – bei 63 Stimmberechtigten. Nur einmal wurde es richtig knapp, bei der Wahl des Kirchenbezirksausschusses. Dort wurden die eingesetzten Stimmzettel zur Sicherheit mehrfach gezählt.

Die jeweils für sechs Jahre gewählte Bezirkssynode trifft sich in der Regel nur zweimal im Jahr, dazwischen führt der Kirchenbezirksausschuss die Geschäfte. Seine zwölf Mitglieder kommen zu etwa zehn Sitzungen im Jahr zusammen. Jeder Distrikt entsendet einen Pfarrer und zwei weitere Bezirkssynodale, das macht neun Personen, hinzu kommen der Dekan, der gewählte Vorsitzende der Bezirkssynode, Christoph Killgus, und Kirchenbezirksrechner Lothar Stäbler. Für den Distrikt Filderstadt wurden Pfarrer Andreas Streich aus Plattenhardt sowie Stefan Rühle aus Bonlanden und Esther Knecht aus Harthausen gewählt. Für den Distrikt Ostfildern gehören Pfarrer Bernd Schönhaar aus der Parksiedlung sowie Harald Link aus Kemnat und André Zimmermann aus Scharnhausen zum geschäftsführenden Gremium. Den Distrikt Leinfelden-Echterdingen vertreten im neuen Gremium Pfarrer Martin Weinzierl aus Leinfelden, Joachim Henrichsmeyer aus Musberg und Simon Kirschmann aus Echterdingen.

Christoph Killgus wurde gleich doppelt gewählt, beide Mal einstimmig. Der bisherige gewählte Vorsitzende der Bezirkssynode wollte sich bei der Fortführung auf dieses Amt konzentrieren und hatte deshalb nicht mehr für den Kirchengemeinderat in Plattenhardt kandidiert. So konnte ihn dieses Gremium auch nicht mehr in die Bezirkssynode entsenden. Also wurde er zuerst zur Synode zugewählt und dann zum Vorsitzenden gewählt. Ebenso zugewählt wurden Werner Weiß, er hat bereits bisher den Kirchenbezirk im Kreisdiakonieverband vertreten, und Annerose Schmidt. Durch sie ist auch der Bezirksarbeitskreis Senioren (BAKS) in der Bezirkssynode vertreten – genauso wie das Evangelische Jugendwerk.

Pfarrer Lena Illek aus Nellingen wurde zur Diakoniepfarrerin des Kirchenbezirks Bernhausen berufen. In den Diakonischen Bezirksausschuss wurden Erika Bessei aus Neuhausen, Doris Hoinkis aus Scharnhausen, Annegret Kaiser aus Nellingen und Werner Weiß aus Sielmingen entsandt. In den Bezirksausschuss für Tageseinrichtungen für Kinder wurden 13 Personen entsandt, davon sollten nicht mehr als ein Drittel Pfarrer sein: Mit vier Pfarrern wurde die Quote eingehalten. In den Kindertageseinrichtungen hat Corona die Finanzen stark verändert, der Nachtragshaushalt mit knapp 10,3 Millionen Euro wurde bei 16 Enthaltungen und ohne Gegenstimmen beschlossen.

Martin Stährmann, Leiter der kirchlichen Verwaltungsstelle, zog die Wahlen gemeinsam mit dem Dekan in nur eineinviertel Stunden sehr rationell durch. Die oft allseits bekannten Kandidaten wurden mit Fotos auf zwei Leinwänden präsentiert. So endete die Synode eine gute Viertelstunde früher als geplant. „Sie können so oft singen, wie Sie wollen“, sagte Dekan Seibold vor dem Schlusskanon.

Das flotte Vorgehen passt zum Verständnis, dass Dekan Seibold vom Kirchenbezirk hat: „Ich sehe ihn als Zweckverband für das, was Sie am besten gemeinsam leisten können“, sagte er den Synodalen, „er ist ein Dienstleister für die Kirchengemeinden. Am wichtigsten ist mir das Leben in den Kirchengemeinden.“