15.05.19
Ein engagierter Förderer des Religionsunterrichts
Fast 13 Jahre lang war Heiner Köble Schuldekan der Evangelischen Kirchenbezirke Esslingen und Bernhausen. Damit war er zuständig für den evangelischen Religionsunterricht an den Schulen und Ansprechpartner für christliche Erziehung in den Kirchengemeinden. Zu seinen Aufgaben gehörte es unter anderem, Fortbildungen zu organisieren. Außerdem war er an der Prüfung und Einsetzung von Religionslehrern und Vikaren beteiligt. Jetzt geht der 57-Jährige krankheitsbedingt in den vorzeitigen Ruhestand.
Leiten ließ Heiner Köble sich bei seiner Arbeit von der Überzeugung, dass Kinder ein Recht auf Religion haben. Er wollte Fürsprecher sein für die Bedeutung religiöser Erziehung. Das hieß für ihn nicht nur einzutreten für eine Pädagogik, „die Kindern die befreiende Botschaft des Evangeliums verständlich macht“, sondern auch Erziehern und Lehrern den Rücken zu stärken. Das Amt des Schuldekans sei seine Traumstelle, bekannte er bei seinem Dienstantritt. Dass er sowohl kirchliche wie schulische Strukturen kannte, war für das Amt hilfreich.
Der gebürtige Pforzheimer studierte nach dem Abitur am Kirchheimer Ludwig-Uhland-Gymnasium an der Pädagogischen Hochschule in Reutlingen unter anderem Evangelische Theologie und Geographie. Jahren als Lehrer an der Grundschule Weilheim/Teck folgte eine Zeit als Lehrbeauftragter und Pädagogischer Mitarbeiter am Staatlichen Seminar für Schulpraktische Ausbildung in Nürtingen. Sechs Jahre lang war Heiner Köble Konrektor an der Grund- und Hauptschule in Bissingen/Teck. 2000 wechselte er als Bildungsreferent und Geschäftsführer zum Evangelischen Bildungswerk im Landkreis Esslingen.
Als Schuldekan sah sich Köble zuallererst als „Kommunikator“, der vor allem den Kontakt zwischen Kirche und Schule aber auch zwischen Lehrkräften und den Kirchengemeinden stärken wollte. Religiöse Erziehung in Kindergarten und Schule habe eine wichtige gesellschaftliche Funktion: „Hier kommen die Probleme des Lebens in den Blick und können in der Tiefe besprochen werden.“ Dazu müssten jedoch die biblischen Inhalte mit der jetzigen Lebenswelt kompatibel gemacht werden. Dies bedeute Werte zu vermitteln und dem Fachwissen einen Orientierungsrahmen zu geben. In Zeiten, in denen Kinder nicht mehr selbstverständlich mit der christlichen Tradition in Berührung kämen, gewinne der Religionsunterricht zunehmend an Bedeutung. Seine Aufgabe habe er darin gesehen, Kinder mündig und sprachfähig zu machen, sie zu befähigen, sich in guter reformatorischer Tradition selbst kundig zu machen. „Das bedeutet etwa, sorgsam mit den endlichen Ressourcen umzugehen, oder das Unrecht in der Gesellschaft zu sehen und dagegen einzutreten“, erläutert Heiner Köble.
Der Esslinger Dekan Bernd Weißenborn bedauert den Abschied von Heiner Köble. „Ich habe mit ihm in den vergangenen Jahren sehr gerne zusammengearbeitet. Er hat die Themen rund um den Religionsunterricht mit großer Kompetenz bearbeitet und nach vorne gebracht.“ Mit Nachdruck und Erfolg habe Köble kirchliche Anliegen in den Schulen eingebracht. „Ich war immer wieder beeindruckt von den Kontakten, die er in diesem Zusammenhang gepflegt hat, sehr an der Basis orientiert, ein Förderer der Religionslehrer und -lehrerinnen und der Pfarrerinnen und Pfarrer in der Schule.“ So bleibe auch nach dem Abschied Heiner Köbles
viel Gutes und Segensreiches, das sich mit seinem Namen verbinde. „Darauf können andere aufbauen.“